1. COE Seminar „Unterstützung
bei der Erstellung von Dissertationen und Suche nach der Methodologie
der Theaterwissenschaft“
In diesem Seminar berichten die Doktoranden der Sonderforschungsbereiche
(special research students) und wissenschaftliche Mitarbeiter abwechselnd
über die Fortschritte ihrer Forschung bzw. Dissertation. Durch
übergreifende Diskussionen, die über den Rahmen des jeweiligen
Graduiertenkollegs bzw. Forschungsobjekts (Region/Sprache) hinausgehen,
sollen die Teilnehmer sich gegenseitig geistig anregen, mit dem Ziel,
die Forschungsarbeit voranzutreiben und die Dissertationen fertigzustellen.
Weiter sollen in der Diskussion gemeinsame Themen und Probleme herausgefiltert
und eingehend erörtert werden, um damit einen Beitrag zur Suche
nach einer Methodologie der Theaterforschung zu leisten.
2. COE Vorlesung „Theaterstudien“ (Die Avantgarde der
Theaterforschung verschiedener Länder)
(4 Veranstaltungen pro Jahr, Details über Termine/Referenten
werden jeweils einzeln bekanntgeben)
Im Rahmen dieser Veranstaltung sind Vorlesungen namhafter Theaterwissenschaftler
aus dem In- und Ausland geplant, die sich hauptsächlich mit
dem Westlichen Theater beschäftigen. Der Kurs untersucht die
Geschichte und die gegenwärtige Situation der Bühnenkunst
in westlichen Ländern und widmet sich der Erforschung der neuesten
Theatertheorien sowie der Suche nach den Möglichkeiten des
noch nicht etablierten Bereichs der „Theaterwissenschaft“.
3. COE Sonderkurs „Aufbau des modernen deutschen Theaters
(Theaterforschung)“
(Freitags 16.20-18.00 Uhr, Kursleitung: Prof. Michiko Tanigawa,
Tokyo University of Foreign Languages)
Wie bereits im vergangenen Jahr wird Prof. Michiko Tanigawa, eine
der führenden Experten auf dem Gebiet des deutschen Theaters,
auch in diesem Jahr diesen Kurs im Rahmen der Philosophischen Abteilung
des Graduiertenkollegs der Waseda Universität (Graduate School
of Letters, Arts and Sciences ) leiten.
Kurzbeschreibung der Vorlesung:
Während der Theaterbegriff weltweit ins Wanken geraten ist,
wie die zunehmende Verbreitung des Modewortes „Performance“
zeigt, hält man im deutschsprachigen Raum nach wie vor an der
Bipolarität von „Drama“ und „Theater“
fest. Damit nimmt das deutsche Theater sowohl in Bezug auf Werke
und Aufführungspraxis als auch in der Theorie und Forschung
weltweit eine einzigartige Stellung ein. Im Rahmen der Vorlesung
werden die grundlegenden Züge des Wandels anhand von Bertholt
Brecht und Heiner Müller (20.Jahrhundert) über das Theater
nach Brecht bis zum „Postdramatischen Theater“ und dem
„Theater als Möglichkeit“ im 21. Jahrhundert aus
unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet, in Anlehnung an das „Dreieck“
aus Werk, Aufführungspraxis und Theatertheorie. Durch den Einsatz
von Videos und anderen audiovisuellen Lehrmaterialien sollen Quervernetzungen
zu den Forschungsinteressen von Doktoranden hergestellt werden,
deren Spezialgebiet nicht das deutsche Theater ist, um in engagierten
Vorlesungen gemeinsam den Wandel zu untersuchen.
4. Englisch-Seminar.
(Kursleitung: ao. Professor Anthony Martin von der Philosophischen
Fakultät, Prof. Anthony Newell von der Fakultät für
Politik und Wirtschaftswissenschaften)
(Martin-Seminar: voraussichtlich einmal pro Monat Samstag vormittags,
Newell-Seminar: voraussichtlich einmal pro Monat Donnerstag abends)
Ziel des Seminars von Anthony Martin ist es, den Kursteilnehmern
die notwendigen Fertigkeiten zu vermitteln, um auf internationalen
Fachkongressen Referate auf Englisch halten zu können. Die
Teilnehmer bringen kurze, auf Englisch verfasste Aufsätze in
den Unterricht ein und werden trainiert, Abhandlungen zu verfassen
und wissenschaftliche Vorträge zu halten. Im Newell-Seminar
werden eher grundlegende Fertigkeiten erworben, wie beispielsweise
Methoden des wissenschaftlichen Schreibens.
5. Sondervortragsveranstaltungen/ Workshops
Es ist geplant, zu diesen Veranstaltungen namhafte Wissenschaftler,
Stückeschreiber und Personen aus der Theaterwelt aus dem In-
und Ausland einzuladen.
6. Themenbezogene Projekte (Kursleiter in Klammern ( ), geordnet
nach dem japanischen Silbenalphabet)
„Vergleichende Theaterstudien“ (Hirokazu Akiba)
Dieses Projekt untersucht die Rezeption und den Einfluss Bertholt
Brechts auf verschiedene Kulturkreise, Länder, Epochen und
Gesellschaften. Wie bereits im vergangenen Jahr liegt der Fokus
insbesondere auf der Brecht-Rezeption in Japan. Neben der Ordnung
von Materialien und Durchführung von Analysen stehen Interviews
mit Theaterpersönlichkeiten, die aktiv an der Brecht-Rezeption
beteiligt waren, auf dem Programm.
„Beckett-Seminar“ (Minako Okamuro)
Mit Blick auf das für 2006 als COE Projekt geplante „Internationale
Symposium zum 100jährigen Geburtstag Samuel Becketts“
hat sich das Seminar zum Ziel gesetzt, die Qualität der Beckett-Forschung
in Japan zu verbessern. In den einmal pro Monat stattfindenden Sitzungen
werden Berichte über wissenschaftliche Forschungen gegeben.
Da die Ausschreibung für die Vorträge des Symposiums im
Studienjahr 2005 erfolgt, werden konkrete Vortragstexte auf Englisch
oder Französisch für die Bewerbung verfasst und gegenseitig
kommentiert.
„Aufführungen und andere Aspekte des Westlichen Theaters
in der Gegenwart“ (Koshi Odashima)
Der Kurs fördert das Studium der Übersetzung, Inszenierung,
Darstellung und Publikum ausländischer Schauspiele in Japan
anhand konkreter Aufführungen und praktischer Beispiele und
widmet sich der Frage, wie der Aspekt der „Aufführung“
in die Theaterforschung integriert werden kann.
(Dieser Kurs findet aufgrund eines Sonderforschungsurlaubs des Kursleiters
im Studienjahr 2005 nicht statt).
„Studien zum Postkolonialen Theater“ (Keiji Sawada)
In diesem Kurs wird das Theater der Ureinwohner Australasiens (Australien,
Neuseeland) anhand von Literatur und tatsächlichen Aufführungen
untersucht, weiterhin werden Materialien über das Postkoloniale
Theater diverser Regionen einschließlich Japans gesammelt
und Analysen der einzelnen Werke durchgeführt. Darüber
hinaus soll eine Kommentierung der vorausgegangenen Studien zur
Theorie des Postkolonialen Theaters erfolgen.
„Europäische Theatermuseen und Sammlungen zum Japanischen
Theater“ (Günter Zobel)
Dieser Kurs beschäftigt sich mit europäischen Theatermuseen
(einschließlich Volkskundemuseen) und theaterbezogenen Materialien
im Bestand dieser Museen, insbesondere im Hinblick auf japanische
Masken, Kostüme und Bühnenbilder. Schwerpunkt bildet dabei
zunächst die Region der ehemaligen DDR und der osteuropäischen
Staaten, deren Bedeutung man sich nach dem Ende des Kalten Krieges
wieder stärker bewusst wird.
„Die gegenwärtige Theaterforschung im französischsprachigen
Raum“ (Shintaro Fuji)
Angestrebt wird eine möglichst diversifizierte Analyse der
verschiedenen Aspekte der Bühnenkunst im französischsprachigen
Raum mit Schwerpunkt auf Frankreich, Belgien und Kanada (Aufführung,
Texte, Organisation, Geschichte etc.). In Zusammenarbeit mit externen
Forschungsinstitutionen und Kunstvereinigungen wie der Französisch-Japanischen
Theatergesellschaft SFJTH (la Société Franco-Japonaise
de Théâtre) werden führende Wissenschaftler und
Praktiker aus dem In- und Ausland eingeladen und regelmäßig
Forschungsseminare und Vorträge veranstaltet. In diesem Jahr
wird voraussichtlich im September ein Wissenschaftler der Abteilung
für Theaterwissenschaften der Universität Paris X. (Nanterre)
berufen werden.
„Shakespeare-Seminar“ (Hiromi Fuyuki)
Dieses Seminar nähert sich Shakespeare und den Dramatikern
seiner Zeit von zwei Seiten: der neuesten Kritik der Moderne einerseits
und der sorgfältigen Textinterpretation anderseits, um auf
diese Weise die Shakespeareforschung zu fördern. Für die
etwa einmal monatlich stattfindenden Sitzungen sind Vorträge
führender Shakespeareforscher sowie Präsentationen von
Studenten der Sonderforschungsbereiche (special research students)
und wissenschaftlichen Mitarbeiter geplant.
„Theaterwissenschaftliche Studien zum Thema Oper und Musiktheater“
(Takashi Marumoto)
In einem interdisziplinären/integrativen Ansatz wird der Versuch
unternommen, den bisher in der Theaterwissenschaft wenig beachteten
Bereich „Oper und Musiktheater“ als einen essentiellen
Aspekt der Theaterforschung zu positionieren. Bisher lag der Schwerpunkt
des Kurses auf der Beziehung zwischen Bühnenkunst und Musik
im 17. und 18. Jahrhundert. Im Studienjahr 2005 wird das Spektrum
im Hinblick auf die Etablierung der Opernwissenschaft in Japan auf
grundlegende und umfassende Studien der Oper und des Musiktheaters
erweitert. Im Zentrum der Arbeitsgruppe stehen die etwa zweimal
monatlich stattfindenden Sitzungen, auf denen externe Referenten
Vorträge halten und Studenten der Sonderforschungsbereiche
(special research students) die Ergebnisse ihrer Forschungen präsentieren.
„Sammlung und Analyse von Theatermaterialien“ (Hiroko
Mikami)
Am Beispiel Irlands und anderer Länder werden theaterbezogene
Materialien ausländischer Archive gesammelt und analysiert,
um die Studien zur Theatertheorie - einschließlich des Bereichs
der „Aufführung“ - zu fördern.
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